Vorwort

 

Die Art und Weise dieser Seite beruht auf einer Begebenheit, die in den nächsten Zeilen erläutert wird.

 

Unser Wohnmobilistendasein begann im Jahre 1990 mit einem VW LT 28, Selbstausbau und von mir für unsere Familie entsprechend ergänzt. Wir hatten unseren ersten Urlaub als Tour entlang der deutsche Alpenstraße, von Linz/Bodensee bis nach Garmisch Partenkirchen, geplant und durchgeführt. Als wir später die Reise in Gedanken durchgingen, die Orte und die Sehenswürdigkeiten und unsere Erlebnisse auflisten wollten, stellten wir fest, dass wir die Örtlichkeiten, die Ereignisse, einfach alles, selbst mit Bildern, nicht mehr zusammenbekamen.

 

So wurde die Idee zum Touren- und Fahrtenbuch geboren.

 

Es folgten die Bücher 1 – 4. Es waren handgeschriebene Kladden und spiegelten alle Fahrten mit mindestens einer Übernachtung wieder. So begann das erste Buch im Jahre 1990 mit dem Selbstausgebauten, gefolgt von Buch 2 mit dem nächsten Wohnmobil im Jahre 1996. Es sollten noch 2 weitere Bücher folgen bis diese Form des Tagebuches gewählt wurde. Doch hierzu später mehr.

Der kleine große VW war zu klein geworden und wir brauchten ein größeres Fahrzeug, in welchem unsere Kinder, Manuela und Markus, nicht mehr zusammen in einem Bett schlafen mussten. Ich hatte bei einem Fahrzeughändler unser neues Wohnmobil entdeckt. Optimale Raumaufteilung.  Alkoven, Dinette und Einzelbett im abtrennbaren Bereich. Ideal für Eltern mit Tochter und Sohn. So kamen wir zu unserem nächsten, dem zweiten Wohnmobil,             ein Chausson, Acapulco 57 auf Citroen C 25-Basis.

Dieses Fahrzeug begleitete uns über 11 schöne Jahre durch Europa. Durch Skandinavien mit Nordkap, Benelux, Frankreich und Spanien und andere Länder. Viele Jahre und viele tausend Kilometer sind in der Erinnerung in unseren Köpfen geblieben. Und: es war meine Baustelle. Es hatte sich herausgestellt, dass der Aufbau faul war. Ich habe in vielen Stunden, mit unzähligen blauen Flecken und vielen helfenden Händen, aber auch mit viel Geld und Aufwand u n s e r Wohnmobil am Laufen gehalten und es hat treue Dienste geleistet, bis das es uns

 

g e k l a u t

 

wurde.

Ja, es wurde gestohlen, geklaut, seinen Eigentümern, nämlich uns, – en t z o g e n.

 

Wir waren zur Kommunion von Matty nach Belgien eingeladen. Die Feier sollte am Donnerstag, den 17. Mai 2007 stattfinden. Nach 2 Wochen Urlaub an der Cote Azur und einem Wochenende an der Mosel, hatten wir unser Wohnmobil noch nicht ausgeräumt und sind schon mittwochs nach Belgien gefahren. Nach einem langen Abend bei Rosita haben wir uns überreden lassen im Haus zu schlafen. Unser Womo stand wie immer in der gegenüberliegenden Straße. Am Morgen des Vatertages, als wir zum Womo gingen um uns für die Kirche fertig anzuziehen, war nur noch die blanke Straße vorhanden. Am Abstellplatz lagen nur die Ausgleichskeile und eine Kurbel eines Anhängerstützrades. Sonst nichts. Das Womo war weg. Nicht falsch geparkt, falsch abgestellt oder abgeschleppt. Es war einfach w e g. Ohne uns, mit all unseren Sachen, mit allem was dazu gehört. Mit den 4 Büchern, die immer wieder dazu beigetragen haben, dass wir über Erinnerungen lachen, nachdenken oder einfach nur wieder richtige Reihenfolgen herstellen konnten. Mit unseren persönlichen Sachen, Kleidung, Lebensmittel, Spiele, Freizeitartikel wie Bücher, Angelausrüstung, Drachen usw. Einfach alles. Wir standen da und hatten nichts mehr, außer den Sachen, die wir auf dem Körper und in der Tasche hatten. Was dann folgte, waren Tage, Wochen und Monate der Leere; Tage, Wochen und Monate, die uns viel Kraft, Ausdauer und Geduld gekostet haben. Unsere Ehe, unsere Familie, unsere Freundschaften wurden auf eine harte Probe gestellt. Ich selbst habe fast durchgedreht, wäre da nicht Monika gewesen. Sie hat mich öfter auf den Boden zurückgeholt.

Es folgten dann noch:

Polizei zur Anzeigenerstattung; Versicherungen, die uns haben stehen lassen; die Hoffnung, dass unser altes Womo gefunden wird; die Suche nach einem anderen Wohnmobil, wobei wir in Jülich ein tolles Fahrzeug gefunden haben, aber wir noch nichts zur Finanzierung wussten; viele hundert, wenn nicht sogar tausende Kilometer für die Suche nach einem anderen Womo; wir haben dabei halb Deutschland durchforstet. Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen mit den Städten Kassel, Bielefeld, Hagen, Emden, in der Eifel mehrere Orte, ich weiß nicht mehr wo wir überall waren; unser Jahresurlaub, den wir verzweifelt am Flughafen als Allinclusive auf Kreta gebucht haben, und vieles mehr.

Schließlich war es soweit. Wir haben ein Wohnmobil gefunden, welches uns zusagt. Es ist ein Chausson Odyssee 92, der in Wesseling steht. Wir hatten es schon einmal in der engeren Auswahl, haben aber doch weitergesucht. Schlussendlich haben wir uns für dieses Fahrzeug entschieden und es gekauft.

Die Entscheidung viel am 22. August 2007. Dem Tage des Neubesitzes eine Wohnmobiles.

Mit diesem Tage traten viele Veränderungen in Kraft. Eine davon war: schreibe ich wieder Tagebuch oder nicht. Wenn ich schreibe, dann wie??

Beginn bei Null: Neubeschaffung von allem was zum 2ten Hausstand gehört. Auch Spiele, andere Freizeitartikel und Einrichtungsgegenstände, sonstiges Zubehör usw. Wir werden es schon wieder schaffen. Bekannte aus dem Wohnmobilistenbereich geben Zuspruch. Wir schaffen es und unsere Fahrten werden wieder so schön werden wie die vorangegangenen.  Monika und ich haben beschlossen, dass ich wieder unser Buch schreibe, allerdings in dieser elektronischen Form, geschrieben und gespeichert auf dem Laptop, gesichert auf dem heimischen PC. Auf diese Art geht, wenn überhaupt noch mal, nur das Laptop, nicht aber das Geschriebene verloren.

Nun, wir fangen bei Null an und kaufen die ersten Sachen. So sind in kurzer Zeit Geschirr, Kochgeschirr, Besteck, Anschlusskabel, Stühle usw. beisammen und unsere erste Fahrt soll geplant werden. Sie soll uns unser neues Fahrzeug kennenlernen und aufzeigen, was uns noch fehlt und wo wir Schwerpunkte setzen. Auch wir haben nur einen begrenzten Finanzhaushalt und müssen sehen, wie und wann wir alles schaffen.

Nun denn: der Weg ist das Ziel und wir haben ein solches.

Freiheit, Leben und leben lassen. Nichts verpassen und jeden Tag des Lebens leben. 

Packen wir es an.

Monika uns H.-Jürgen

 

P.S.

Die Fahrtenjahre 2007 und 2008 habe ich aus der Seitennavigation entfernt. Sie sind aber noch immer Bestandteil meines Fahrtenbuches. Ausserdem habe ich ab 2012 die Form und ab 2013 (glaube ich) die endgültige Schreibform gefunden und ich stelle nur noch längerfristige Fahrten öffentlich.

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